Die Initiative zum Recycling seltener Metalle, die in Zusammenarbeit mit Nobian, Asahi Kasei, Furuya Metal und Mastermelt ins Leben gerufen wurde, konzentriert sich auf die Entwicklung eines nachhaltigen Recyclingverfahrens für seltene Metalle, die in Elektrolyseuren verwendet werden. Die Initiative zielt darauf ab, die Kreislaufwirtschaft für seltene Metalle in der Chlor-Alkali-Industrie zu verbessern und damit sowohl die Ressourceneffizienz als auch die strategische Unabhängigkeit Europas zu stärken.

Bedeutung seltener Metalle in Elektrolyseuren

Elektrolyseure sind in der Chloralkaliindustrie unverzichtbar, da sie aus Sole mit Hilfe von Strom  Chlor, Natronlauge und Wasserstoff herstellen. Diese Chemikalien sind für verschiedene Anwendungen von entscheidender Bedeutung, beispielsweise Rotoren für Windräder, Batterien und Isoliermaterialien. Elektrolyseure benötigen für ihre Elektroden seltene Metalle wie Iridium und Ruthenium, die für den Elektrolyseprozess unerlässlich sind.

Herausforderungen und Lösungen

Die steigende Nachfrage nach Batterien und elektrischen Bauteilen in Verbindung mit geopolitischen Entwicklungen hat zu steigenden Kosten für seltene Metalle geführt, die in Elektrolysezellen benötigt werden. Dieser Trend dürfte sich aufgrund des wachsenden Bedarfs an Elektrolyseuren für die Wasserstoffproduktion noch verstärken. Die Initiative begegnet diesen Herausforderungen durch die Rückgewinnung und Raffination von Metallen aus Altelektroden, sodass diese für die Herstellung neuer Elektrolyseur-Elektroden wiederverwendet werden können.

Schaffung einer zirkulären Wertschöpfungskette

Nobian und Asahi Kasei haben 2023 in Europa ein Pilotprojekt gestartet, das sich auf die Wiederverwendung und Reduzierung bestehender Zellen konzentriert. Die neue Initiative konzentriert sich auf die Rückgewinnung und Veredelung von recycelten Metallen aus Altelektroden zur Wiederverwendung in neuen Elektroden, um eine stabile Versorgung für die Salzelektrolyse sicherzustellen und die Abhängigkeit von Neumaterialien zu verringern.  

Die Projektpartner entwickeln Methoden zur Wiederverwertung von seltenen Metallen wie Ruthenium und Iridium sowie Titan und Nickel. So schaffen sie eine kreislauffähige Wertschöpfungskette. Die Initiative unterstützt das EU-Gesetz über kritische Rohstoffe. Es schreibt vor, dass bis 2030 mindestens 25 % der strategischen Rohstoffe innerhalb der EU recycelt werden müssen.

Diese Initiative ist ein wichtiger Schritt in Richtung Nachhaltigkeit in der Chlor-Alkali-Industrie. Durch die Bündelung des Fachwissens von Nobian, Asahi Kasei, Furuya Metal und Mastermelt zielt das Projekt darauf ab, Nachhaltigkeitsziele in praktische, skalierbare Ergebnisse zu verwandeln, eine stabile Versorgung mit wichtigen Chemikalien sicherzustellen und zu einer grüneren Zukunft beizutragen.